Brief von Stefan Gramlich zur Wahl im Ärztlichen Kreisverband

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wie Sie der Einladung des Kreisverbandes vielleicht schon entnommen haben ist dieses Jahr wieder Kreisverbandswahl und Ärztekammerwahl. Beide sind für uns Hausärzte von größter Wichtigkeit. Unsere Interessen können weder Politiker noch Fachärzte wahrnehmen.

Ich habe Ihnen extra aus der letzten Zeit ein paar aktuelle Meldungen bzw. Links mitangehängt, die dies unterstreichen, da es für uns zunehmend schwerer wird den ständigen Veränderungen im System zu folgen.

Die aktuelle und vermutlich auch künftige Regierung erwägt im Stillen Nicht-Mediziner mit Basiskenntnissen zur Gesprächstherapie UND Koordination medizinischer und pharmakologischer Angelegenheiten einzuführen. (s.  „Labermediziner“ ). Wer hier substituiert werden könnte ist naheliegend.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung –  in der wir Hausärzte unterrepräsentiert sind –  „erlässt“ extrabudgetäre EBM Neuerungen zu ur-hausärztlichen Themen wie Geriatrie und Palliativmedizin. Obwohl dies bereits fester Bestandteil unserer Weiterbildung ist, wurden nur für uns bürokratische Erschwernisse, Fortbildungsverpflichtungen, Hospitationen, Kurse  u.a. festgelegt (s.“Abrechnung und HZV Herr Weigelt“). Damit fliessen diese Mittel nicht nur an uns vorbei sondern es werden auch noch neue Berufsgruppen in hausärztlichen Themengebieten neben uns etabiliert. Dies liese sich endlos fortführen … Vorgaben bei der J2-Vorsorge, Pflegeheimverträge usw..

Auch bestehen aktuell ja  von Seiten der Regierung und der KBV Überlegungen ob wir Ärzte nicht zu wenig arbeiten und wir gesetzlich festgelegt werde sollten unsere Sprechstunden auch aufs Wochenende und in Randzeiten (früh morgens – spät abends) auszudehen. Daß wir uns in unserer „Freizeit“ ständig mit Fortbildungsverpflichtungen, Abarbeiten bürokratischer Vorgaben und andauerender Neuerungen oder Ergänzungen beschäftigen müssen, bleibt unerwähnt. Ich denke für eine reine medizinische Tätigkeit fiele es den meisten leichter etwas länger zu arbeiten.

Ich möchte hier weder weiter ins Detail gehen, noch ist es meine Absicht Gräben zu graben. Aber ich denke es wird deutlich, daß wer meint „das wird schon werden, sollen doch die anderen für mich machen“ am Ende das Nachsehen haben wird. Wir dürfen nicht erwarten, daß andere Fachgruppen oder Politiker wissen wo bei uns der Schuh drückt. Es hilft auch nichts zu klagen sondern wir als Hausärzte müssen versuchen es aktiv mitzugestalten, teilweise auch gegen Widerstände. Unsere Verein hat dies in sehr guter Kooperation mit dem Fachärztenetz, Bosch BKK, Kliniken und KV und BHAEV seit Jahren getan. Daher werden sich auch mehrere Mitglieder des Vorstandes zur Wahl für den Kreisverband und die Kammer aufstellen lassen. Dies halte ich aus Synergiegründen für unseren Verein für sinnvoll.  Für den Kreisverband stellen sich Frau Silke de Vries (Hindelang), Herr Thomas Renck (Immenstadt), Herr Boris Ott (Blaichach), Herr Andreass Heinze (Kassier) und ich zur Verfügung.  Als unsere Kandidaten für die Kammerwahl werden sich Herr Boris Ott (Blaichach) und Andreas Heinze (Oberstdorf) vorstellen. Es freut mich aufrichtig, daß sich in unserem Verein zwei solch herrvorragend geeignete Kandidaten finden lassen, und Sie bereit sind sich für uns in ihrer Freizeit einzusetzen. Meine Unterstützung haben beide bedenkenlos. Gerne können sich bei mir jederzeit auch Kollegen melden, die sich künftig bei uns mit einsetzen möchten.

Sie sehen – gerne setzt sich Ihr Vorstand für sie politisch und vor Ort ein. Wir im Vorstand sind aber nur ein zahnloser Tiger ohne ihre breite Unterstützung im Hintergrund. Für die Wahl am 04.10.2017 in der Krone ist ihre persönliche Anwesenheit erfordlich. Eine Briefwahl gibt es nicht. Wenn Sie nicht verreist im Urlaub sind, schenken Sie uns als Dankeschön etwas von Ihrer Freizeit, seien Sie bitte vor Ort und unterstützen sie uns mit Ihrer Stimme.

Wir brauchen Sie vor Ort. Vielen Dank.

Dr. Stefan Gramlich